Vor dem Verkauf das Haus noch sanieren – das klingt zunächst nach einer guten Idee. Ist es aber in den meisten Fällen nicht. Warum, das erklären die Immobilien-Experten des „Lagebericht“-Podcasts.

Der Hausverkauf steht kurz bevor. Da wäre es doch sicherlich sinnvoll, ein paar Ecken der Immobilie neu zu gestalten. Doch die Immobilien-Expertin Katarina Ivankovic rät davon ab. Im Capital-Podcast „Lagebericht“ erklärt die Geschäftsführerin des iib-Instituts, dass „Sanierung sich häufig leider nicht rechnet“. Wie man sicherstellen kann, dass man trotzdem das Bestmögliche aus seiner Immobilie herausholt, das diskutiert sie mit ihrem Kollegen Peter Hettenbach in der neuesten Folge des Podcasts.

Die Lage ist entscheidend

Ein grundlegender Faktor beim Thema Immobilien, und daher auch für die Sanierung, sei die Lage, so Hettenbach. „Wenn du beispielsweise in der Region München bist und das kleine Grundstück, auf dem dein Einfamilienhaus steht, ist mittlerweile siebenstellige Summen wert, dann spielt der sanierte Fensterrahmen und die neue Heizung keine Rolle mehr“, erklärt er. Im Umkehrschluss gelte das für ein Gebäude in der Uckermark nicht – da könne man über Sanierung nachdenken, sagt der iib-Experte.

Hettenbach wirft noch eine Frage auf: „Sollte der Alteigentümer die Sanierung machen oder der Neue?“ Ivankovic rät dazu, als Alteigentümer die Immobilie „in einem soliden Zustand“ zu übergeben. Mit einer Sanierung gehe man ein erhebliches Risiko ein. Denn was ist, wenn der Käufer nicht bereit ist, den Mehrpreis für eine neue Küche oder neue Bodenbeläge zu zahlen? Hettenbach fasst zusammen: „Das Thema Sanierung geht oft daneben, weil der Nachfolger einen anderen Geschmack hat.“

Ein anderer wesentlicher Grund, warum sich Sanierungen eher nicht lohnen, ist das Geld: Neues Dach, neue Heizung, neue Wände – es würden schnell Größenordnungen um die 50.000 bis 100.000 Euro erreicht, so Hettenbach. „Dann lassen sich 100.000 Euro Mehrpreis in der Regel gar nicht mehr erwirtschaften und schon gar nicht ein zusätzlicher Gewinn.“ Der Tipp der Experten: Lieber auf die Grundlagen achten, statt großes Geld in die Sanierung zu investieren.