In einem überraschenden Schritt hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Förderung BEG bis auf weiteres gestoppt. Die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude war erst im Juli 2021 gestartet und bündelte zahlreiche bis dahin geltende Einzel-Förderprogramme. Was bedeutet das für laufende Förderanträge? Wie geht es mit der BEG 2022 weiter? Hier erfahren Sie den aktuellen Stand.

Gründe für den BEG Förderstopp

Das Bundeswirtschaftsministerium nennt vorrangig zwei Gründe für den abrupten Stopp der KfW Förderprogramme. Zum einen sähe sich die KfW Bank einer Antragsflut gegenüber, die nicht mehr zu bewältigen sei. Insbesondere für den Standard des KfW Effizienzhaus 55 übersteigen die Anträge die zur Verfügung stehenden Mittel deutlich. Die Vorgängerregierung hatte im November 2021 angekündigt, dass die Neubauförderung für diesen Standard Ende Januar 2022 auslaufen würde. Der dadurch ausgelöste Antragsboom lässt laut Ministerium erkennen, dass dieser Standard zu leicht einzuhalten sei. Der zweite Grund für den BEG Stopp lautet daher: Der Effizienzhaus 55 Standard hätte längst zum verpflichtenden Standard gemacht werden müssen – ohne Förderung. Ähnlich verhält es sich mit dem Standard KfW Effizienzhaus 40. Auch hier liegen bereits so viele Anträge vor, dass der Schluss nahe liegt, dass dieser Standard zu leicht zu erreichen sei.

Welche KfW Programme sind vom Förderstopp betroffen?

Der beschlossene BEG Förderstopp betrifft die Programme der KfW Bank – die Programme des BAFA bleiben hingegen bestehen. Folgende Förderprogramme sind ausgesetzt:

  • KfW Effizienzhaus 55 im Neubau
  • KfW Effizienzhaus 40 im Neubau
  • Energetische Sanierung
Was geschieht mit laufenden Förderanträgen?

Für die oben genannten Förderprogramme können vorerst keine neuen Anträge mehr gestellt werden. Ein Antrag gilt dabei als gestellt, wenn sich der Antragsteller selbst bei der KfW Bank einloggt oder die finanzierende Bank den Antrag an die KfW weiterleitet. Etwas Hoffnung machte das Wirtschaftsministerium all denen, deren Finanzierung durch das Ausbleiben der Förderung zu scheitern drohe. Hier könnte eine Härtefallregelung greifen – diese ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkretisiert.

Wie geht es mit der BEG 2022 weiter?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte zu, dass in Sachen neuer BEG Förderung zügig entschieden werden soll, um schnell Planungssicherheit herzustellen. Zuletzt war von einem Zeithorizont von 100 Tagen die Rede, bis ein neues Förderprogramm stehen soll. Dies wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesbauministerium geschehen. Das Umweltbundesamt hat bereits konkretere Vorschläge zur verlässlichen Finanzierung eines neuen Programms unterbreitet: Hier hielte man es für sinnvoll, Einnahmen aus der CO2-Bepreisung in ein neues Förderprogramm für klimaeffizienten Neubau und Sanierung fließen zu lassen.