In den kommenden zwölf Monaten rechnen Experten mit weiter steigenden Miet- und Transaktionspreisen für Wohnimmobilien. Dies geht aus der bundesweiten Herbstumfrage von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) hervor. Was Büroimmobilien angeht, hellt sich das zuletzt düstere Bild merklich auf.

Im Rahmen seiner Herbstumfrage hat das Beratungs- und Forschungsunternehmen Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) Immobilienexperten zu ihren Preiserwartungen in den kommenden zwölf Monaten befragt. Im Bereich Wohnimmobilien gehen die Umfrageteilnehmer davon aus, dass die Miet- und Transaktionspreise weiter zulegen. So rechnen rund 61% mit steigenden und weitere 10% mit sogar stark steigenden Preisen. Nur etwa 2% erwarten sinkende Preise, im Herbst 2020 war dies noch jeder zehnte Befragte. Diese Einschätzungen gelten sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Einfamilienhäuser.

Wohnungsmieten: Keine Anzeichen für Entspannung

Auch in Sachen Wohnungsmieten ist der Großteil der Befragten der Meinung, dass die Preise in den kommenden zwölf Monaten weiter anziehen. Mit 55% rechnet über die Hälfte der Experten mit steigenden Mieten. 44% gehen davon aus, dass die Mieten stabil bleben. Mit sinkenden oder stark sinkenden Mieten rechnen nur noch verschwindend wenige Befragte.

Bei den Transaktionspreisen für Mehrfamilienhäuser zeigt sich bei den Einschätzungen im Vergleich zum Frühjahr wenig Veränderung. Wie im Frühjahr 2021 erwarten knapp 70% der Experten, dass die Preise zulegen oder stark anziehen. 29% gehen von stabilen und 2% von sinkenden Transaktionspreisen aus.

„Wohnimmobilien bleiben allen Preisanstiegen zum Trotz im Fokus der Anleger. Besonders in den Ballungsräumen ist noch kein Ende der steigenden Transaktions- und Mietpreise abzusehen. Bei steigenden Verbraucherpreisen und anhaltend niedrigen Zinsen halten viele Anleger die Immobilie mehr denn je für das adäquate Mittel der Inflationsabwehr. Inwieweit diese Rechnung aufgeht, werden die Zukunft und insbesondere die zukünftige Zinspolitik zeigen. Jedenfalls müssen Investoren wohl auch in den kommenden zwölf Monaten mit steigenden Preisen kalkulieren“, erklärt Dr. Stefan Fahrländer, CEO von FPRE.

Büroimmobilien überwinden Pandemietief

Die Aussichten für den Markt der Büroimmobilien fallen deutlich optimistischer aus als noch im Frühjahr. Während damals noch fast die Hälfte der Befragten sinkende Mieten erwarteten, sind es nun nur noch ein Fünftel. Mit 61% geht der große Teil der Umfrageteilnehmer in den kommenden Monaten von stabilen Büromieten aus. 18% erwarten steigende Mieten.

Auch bei den Transaktionspreisen für Büro- und Geschäftshäuser legen die Befragten mehr Optimismus an den Tag als noch vor einem halben Jahr. Laut FPRE bewegt sich der Preiserwartungsindex erstmals seit Herbst 2019 im positiven Bereich. Die Ergebnisse der zwischen Ende Oktober und Mitte November durchgeführten Umfrage werden zu Preiserwartungsindizes verdichtet, die im Bereich zwischen –200 und 200 Punkten liegen können. Die Indizes geben eine Indikation für die künftige Entwicklung verschiedener Immobiliensegmente.

„Büroimmobilien befreien sich zunehmend von den Pandemiefolgen. Die Rückkehr in den aus Anlegersicht ‚grünen Bereich‘ dauert aber deutlich länger als bei Wohnimmobilien. Der Charakter der Grundversorgung fehlt und die Einsparmöglichkeiten durch Home-Office und Remote Working hallen nach. Eine Rückkehr zur vorpandemischen Marktsituation ist noch nicht in Sicht. Die Immobilienbewertung muss also weiter mit Volatilitäten rechnen und ihre Annahmen kontinuierlich an die Marktgegebenheiten anpassen. Aktuelle Marktdaten und analytisch-statistische Verfahren werden deshalb auch in der Bewertung weiter an Bedeutung gewinnen“, erläutert Dr. Stefan Fahrländer.